Aus der Geschichte des Hohlen Steins
Als „Hexenbusch“ war im Volksmund eine Stelle unmittelbar an einem idyllischen Bogen des „Gewesterbachtales“ bekannt. Dort, an der Straße zwischen dem Buchener Stadtteil Eberstadt und Seckach, lag schon seit Urzeiten der „Hohle Stein“.
Ein schmaler Felsspalt öffnete sich zu einem unterirdischen Gang. Im Frühjahr, bei der Schneeschmelze, schossen urplötzlich große Mengen Wasser aus dem Spalt. Jagdhunde oder eine Gans, die hinein geschickt worden waren, kamen meist nicht zurück. Stoff genug für Sagen und unheimliche Vermutungen. „Der Laie“, so schrieb der Freiburger Geologe Professor Dr. Ernst Becksmann im Jahr 1954, „kann seiner Phantasie hier die Zügel schießen und ihr freien Lauf lassen“. Der Wissenschaftler aber wusste, dass begehbare Höhlen - das war eine der Vermutungen - im vorherrschenden Muschelkalkgestein selten sind.
Der Hund des damaligen Adlerwirtes schließlich gab durch sein Vordringen in den Spalt den letzten Anstoß, dem Geheimnis des „Hohlen Steins“ ernsthaft nachzugehen. „Das erweckte den Forscherdrang der Männer des Dorfes“, schrieb Prof. Becksmann. Und weiter: „Alteingesessene Eberstädter Bauern und Flüchtlinge, Männer im reifen Alter und junge Burschen gingen nach vollbrachtem Tagewerk in die Arbeit unter Tage, erstmals am 28. Juni 1953. Bei Kerzenschimmer füllte man schmierigen Lehm in Eimer, die zunächst hinaufgeschleppt, dann mit einer primitiven Handwinde hinaufgezogen wurden.